Lesestein- und Totholzpyramiden – Nahrungsquelle, Brut- und Lebenraum

Neu geschaffene bzw. renaturierte Flächen weisen anfänglich ein entscheidendes Defizit auf, welches die Entwicklung der größtmöglichen Artenvielfalt grundsätzlich drosselt: Sie sind zu „aufgeräumt“. Absterbende Pflanzen bilden in vielerlei Hinsicht eine Grundlage für vielen Tiere und Pflanzen, deren Existenz auf Zersetzungsprozessen basiert oder welche diese spezielle Flora und Fauna der Zerfalls für ihre Existenz, beispielsweise als Nahrungsquelle, nutzen. Während natürlich absterbende Gräser und Kräuter bereits nach dem ersten Jahr natürlich vorliegen, kann auf natürliche Weise erst nach vielen Jahren mit einem ausreichenden Umfang absterbender Gehölze gerechnet werden. Möchte man dies also von Beginn an fördern, ist die bewusste Bereitstellung von Totholz erforderlich. Neben den Benjes-Hecken und Totholzhaufen auf dem Areal wurden zu diesem Zweck nun mit Unterstützung des Landes von einem Fachunternehmen zwei große Totholzpyramiden aufgestellt. Im oberen Bereich stellen diese eine große Menge getrockneten Stamm- und dickeren Astholzes bereit, welches eine Wirkung ähnlich natürlich stehenden Totholzes erfüllen sollte. Als Pyramidensockel wurden großvolumige Natursteine aufgeschichtet, deren kühle Lücken, Spalten und Hohlräume daneben Verstecke und Lebensraum für Käfer, Spinnen, Wildbienen und Wespen, aber auch beispielsweise Reptilien wie Eidechsen und Blindschleichen oder gar kleinere Säugetieren bieten.