Baumgruppen

Über Jahrhunderte waren die Land- und Forstwirtschaft eng verbunden. Solitäre Bäume und Baumreihen kennzeichneten zum einen auf natürliche Art die Grenzen von Flurstücken, Weggabelungen und dienten zum anderen auch der Versorgung mit Brennholz.

Diese Landschaftselemente verschwanden mit der Intensivierung/Industrialisierung der Landwirtschaft, der ökonomischen Optimierung der Bewirtschaftung von Ackerflächen und dem Einsatz größerer Landmaschinen immer mehr. Große baumfreie Agrarflächen entstanden.

Baumreihen und solitäre Bäume haben – wie auch die Feldhecken – als Gehölzstrukturen vielfältige Funktionen für den Natur- und Artenschutz, den Klimaschutz und das Landschaftsbild sowie einen Erholungsnutzen. Bäume filtern unser Wasser und die Luft, liefern den nachhaltigen Rohstoff Holz und produzieren Sauerstoff. Zudem sind durch Bäume agrarökologische Vorteile zu erwarten. Der Boden wird vor Winderosion geschützt. Die Bodenverdunstung durch Evaporation sinkt. Das wirkt sich auf das Kleinklima im Umfeld der Bäume aus.

Bäume nutzen Kohlendioxid (CO2) aus der Luft, um Sauerstoff und Traubenzucker herzustellen. Letzterer wird dann zum Wachstum und Aufbau neuer Biomasse verwendet. Wie viel ein Baum an CO2 speichert, ist von der Holzmasse und der Dichte abhängig.
Auch wenn die Baumreihen, die im Rahmen des Biotopschutz-Projektes erst in vielen Jahrzehnten einen messbaren Anteil leisten werden, muss heute der erste Schritt getan werden.

Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt von morgen aussieht.“
(Marie von Ebner-Eschenbach)

Bäume bilden Lebens- und Rückzugsorte für viele Tierarten und dienen als Nahrungsquellen. Die Baumkronen sind bieten den tierischen Bewohnern Schutz vor Regen und Sonne. Hier leben Eichhörnchen, Baummarder und viele Vogelarten. Zudem nutzen Greifvögel und Eulen diese als Spähposten.
Der Stamm und Astbereich bietet mit Strukturen wie Höhlen, Risse, Spalten oder Rindenschürfungen Lebensraum für verschiedene Organismengruppen wie Fledermäuse, Insekten, Vögel, Flechten und Pilze.

Mit ihren mächtigen Kronen geben Bäume einer Landschaft ein unverwechselbares Gesicht und haben damit eine starke Wirkung auf das Landschaftsbild. Bäume sind ein Kulturgut. Alte stattliche Exemplare bilden aufgrund ihrer Seltenheit, Eigenart, kulturellen Bedeutung und landschaftstypischen Kennzeichnung Naturdenkmale.

  • Dezember 2020

     

    Pflanzung von Baumgruppen

    Pflanzung von 34 Laubbäumen in vier Gruppen auf dem nördlichen Teil der Blühwiese.

     

  • Dezember 2021 - Februar 2022

     

    Pflanzung von Baumreihen

    Pflanzung von insgesamt 37 Bäumen an drei verschiedenen Bereichen des Projektstandortes. Gepflanzt wurden 9 verschiedene Arten, die nach Standortbedingungen und Anpassungsfähigkeit an die sich ändernden klimatischen Verhältnisse ausgewählt wurden. Alle Baumarten sind gebietsheimisch und verfügen über Herkunftszertifikate.