„Notwendiges Übel“ als Lebensraum für einige Insektenarten und Festung für kleinere Tiere
Die Trockenheit (und das Alter) hat wieder einige Opfer gefordert. Korkenzieherweide, Pappel, Apfel, Pflaume und Wein … teils heruntergebrochen, teils zur Sicherheit eingestutzt oder gefällt. Sehr schade um diese Gehölze, jedoch können und sollten sie auch jetzt noch einen ökologischen Nutzen bringen. Totholz ist ein wichtiges Habitat für einige Insektenarten und ein „notwendiges Übel“ in der Gestaltung naturnaher Flächen. Der Drang zum Aufräumen erfasst in dieser Hinsicht auch die „Ökos“ hin und wieder, aber nein: Natur ist Chaos! Und so ist heute wieder ein neuer Totholzhaufen entstanden. Neben den Insekten werden auch diverse Kleintiere vom Igel über Vögel bis zu Eidechsen und Schlangen diese Festung als Rückzugsort in allen Jahreszeiten nutzen. Daneben wurde nicht Alles zum Haufen aufgeschichtet. „Stehendes Totholz“ wird von einigen Arten bevorzugt, weshalb auch einmal ein Stamm eines toten Baumes auf seiner Wurzel stehenbleiben sollte, wenn dieser niemanden gefährdet.
Schon länger existiert inzwischen auch ein Lesesteinhaufen auf dem Areal, welcher teils unter der Grasnarbe und oberirdisch an der Wetterseite angeschüttet viele Hohlräume als Verstecke bietet, in sommerlichen Mittagsstunden Kühle und Feuchte und in den kälteren Übergangszeiten auch Trockenheit und lange Wärme spendet.
Der Totholzhaufen im Sonnenuntergang. Leider fügt sich dieses wertvolle Landschaftelement …
… wie auch das stehende Totholz nicht aus allen Perspektiven so schön in die Umgebung ein.
So sieht es dann doch häufiger aus. Da hilft auch der Sonnenuntergang im Hintergrund nicht mehr.
Mit etwas Geduld könnte man jedoch auch einmal durch den Einzug interessanter Nutzer belohnt werden. Hier eine blaue Holzbiene an Nachbars Weißregen, wohnhaft in einem stehenden Totholz in ihrem Garten.
Ähnlich wertvoll: Der Lesesteinhaufen. Vor einige Wochen angelegt und wahrscheinlich bereits bewohnt, sind die darin vermuteten Arten doch vielfach schüchterner und schlecht vor die Linse zu bekommen.