Erste Teilflächenmahd zur Erhaltung der Vielfältigkeit der Wiesenpflanzen

Das erste Jahr unserer Blühwiese war ein voller Erfolg, mit dem wir noch vor einem Jahr so niemals gerechnet hätten. Die hohe Dichte und der gesunde Wuchs der verschiedensten Wiesenblüher hat selbstverständlich auch für umfangreiche Nachsaat gesorgt, welche im kommenden Jahr die letzten unbewachsenen Lücken am Boden schließen wird. Ein wichtiges natürliches Element fehlt in diesem System jedoch: Der Fraß durch eine natürliche Dichte verschiedenster wilder Pflanzenfresser, welcher für eine regelmäßige Verjüngung der Fläche und im Idealfall für eine dezente Düngung und die Ausbildung der wertvollen Dungfauna sorgt. Der regelmäßige Besuch des wenigen Reh- und Schwarzwildes auf der Fläche ist hier nicht ausreichend. Ein künstlicher Eingriff muss schonend die Verjüngung realisieren, die langfristig die Vielfältigkeit der Pflanzenarten auf der Fläche erhält und damit auch zukünftig die Artenvielfalt der Insekten sicherstellt.

Mit viel Aufwand wurde deshalb eine erste Teilflächenmahd durchgeführt. Dabei wurde in Streifen quer zur ursprünglichen Saatausbringung (es wurden unterschiedliche Saatmischungen ausgebracht) etwa ein Drittel der Gräser und Kräuter geschnitten. Wobei „geschnitten“ hier ein wichtiges Detail der schonenden Mahd ist. Durch die Verwendung eines Doppelmessermähbalkens an einem Einachsgeräteträger und dem Schnitt bei etwa zehn Zentimeter Halmlänge an warmen und sonnigen Tagen bleiben benachbarte Wiesenflächen ungeschädigt und wird eine bestmögliche Schonung des Insektenbestandes auf den Schnittflächen erreicht. Nicht zuletzt befördert diese Mahdtechnik einen schnellen und gesunden Neuaustrieb der bereits etablierten Pflanzen. Nachdem das Schnittgut ein paar Tage auf der Fläche belassen wurde, um dem mobilen Insektenbestand eine Wanderung auf die ungeschnittenen Wiesenflächen zu ermöglichen, wurde es unter großem Aufwand zusammengerecht, verladen und zur Lagerung auf benachbarten Flächen abtransportiert.