Unbekannte zerstören Damm des streng geschützen Bibers im Döberchen vollständig

Beim Prüfen des „Döberchens“, eines der wenigen naturnahen Restflächen in dieser weitestgehend zerstörten Landschaft, erwartete uns heute eine böse Überraschung. Der bewohnte und in den letzten Monaten dauerhaft ausgebaute Damm einer Biberfamilie wurde mit schwerer Technik zerstört und bis auf den Grund des Fließgewässers ausgebaggert. Neben dem Schaden für die Population des Bibers dort (eine streng geschützte Art laut Bundesnaturschutzgesetz), ist dies eine Katastrophe für das kleine Biotop, welches das Döberchen und dessen direkte Umgebung in dieser kaputten Landschaft darstellt. Während der für einen März extremen Dürre der letzten 30 Tage (insgesamt nur 2,4 Liter Regen auf dem Quadratmeter) bot das kleine Fließgewässer wertvollen Leben- und Rückzugsraum für viele Arten der Region, Tiere wie Pflanzen. Der deutliche Entwicklungsfortschritt und die Vielzahl der Arten im und am Gewässer unterstrichen dies im Vergleich zu den trockenen Flächen in der Umgebung deutlich!
Mit der Zerstörung des Damms ist auch dieses durch den Biber geschaffene Biotop auf einer Länge von ca. 3 Kilometer vom Überlauf des Vierteiches unmittelbar zerstört und nachhaltig geschädigt. Neben einer großen Zahl von Kleinst-Lebenwesen im Wasser, die durch den schnellen Abfluss des angestauten Wassers beim Dammabriss mitgerissen und weggespült werden, wird dadurch langfristig die darauf basierende Fauna geschädigt. Durch den in kürzester Zeit stark verminderten Wasserstand sterben daneben viele Pflanzen im Böschungsbereich und muss sich die Pflanzenwelt dieses Biotopes wie die darauf basierende Tierwelt vollständig reorganisieren, was ein Prozess von Monaten sein kann. In Stillwasserzonen des angestauten und langsam fließenden Gewässer konnte auch mit Laich in unserer Region stark gefährdeter Amphibienarten gerechnet werden. Auch dieser wird nun fast vollständig verloren sein.
Ökologisch ist daneben der nun geringe Wasserstand fatal. Während dieser bereits jetzt für einige Arten problematisch sein wird, kann dieser bereits im Frühjahr verheerend wirken. Mit sinkendem Abfluss des Vierteiches und stärkerer Austrocknung in den wärmeren Frühlingstagen wird sich beispielsweise die Wassertemperatur stark erhöhen, was die Fauna massiv schädigen kann. Das fast vollständige Austrocknen im Sommer wird dabei fast nur noch zum Nebenschauplatz.

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