Europäische Hornisse im halbtoten Birnenbaum
In vielen Gegenden Deutschlands sind sie nicht mehr akut gefährdet. Diese beeindruckend großen staaten-bildenden Insekten haben es aber dennoch häufig schwer, da sie bei der Wahl der Standorte Ihrer meist ebenso imposanten Nester oft kein glückliches Händchen beweisen. Ihre Vorliebe für Dachstühle, Schuppen oder andere menschengemachte Strukturen trifft häufig auf wenig Gegenliebe der Erbauer und Bewohner. Mit ihrer hohen Effizienz bei der Zerstörung und Entfernung von vorhandenen Strukturen, die den Nestbau im gewählten Hohlraum stören, machen sie sich oft nicht beliebter. Um so erfreulicher ist es, diese Insekten ungestört in geeigneten Habitaten vorzufinden, von denen es inzwischen viel zu wenige gibt.
Ein wichtiges natürliches Element für die Ansiedlung dieser großen Wespen ist dabei stehendes Totholz – und gerade dieses fehlt oft völlig! Wie viele andere Tiere unserer heimischen und ursprünglich regionaltypischen Fauna bevorzugen Sie geräumige Baumhöhlen in sterbenden Laubgehölzen. Mit dem simplen „Stehen-lassen“ eines alten Baumes kann man diesen Insekten und vielen anderen Tieren also sehr helfen. Gerade am Beispiel der europäischen Hornissen konnten wir dies in diesem Jahr wieder wunderbar beobachten. Ein alter Birnenbaum in der Nähe der Gebäude wurde als Nestbauort bewählt und beherbergt – natürlich auch durch das gute Nahrungsangebot in der Umgebung des Hofes – ein mächtiges Volk der europäischen Hornisse. Während diese Tiere – besonders in dieser Dichte – natürlich sehr beeindrucken und man wahrscheinlich nicht gerade an den Baumstamm klopfen sollte, sind sie beim Einhalten eines respektvollen Abstandes aber tatsächlich außerordentlich harmlos und bieten den Menschen in der Umgebung gar einige angenehme Vorteile: Beispielsweise sind die kleinen lästigen Wespenarten in der Umgebung des Hornissennestes stark dezimiert, wodurch das Aufhalten und zum Beipiel das Essen unter freiem Himmel ungewohnt entspannt wird.