Rotwild-Unfall

Am vergangenen Freitag gegen 16 Uhr wanderte Rotwild (laut Nachbarn waren es drei Tiere) aus Osten in Richtung Westen am nördlichen Rand des Ortsteiles Cunnersdorf entlang und querte dabei unsere Flächen. Bei Ihrer Wanderung in Richtung der tiefstehenden Sonne übersahen die Tiere offensichtlich den Drahtgeflecht-Zaun, der die jungen Heckenpflanzen gegen Verbiss und Fegen schützt, bis deren Aufwuchs und Dichte diese natürlichen Beschädigungen tolerieren kann. Für das Queren des Wildes wurden die Hecken mit Wilddurchlässen, regelmäßig angeordnete 10 Meter breite Unterbrechungen der Pflanzreihen und der Schutzzäune, angelegt. Während die hier lebenden Populationen beispielsweise des Reh- und Schwarzwildes diese jedoch wie selbstverständlich nutzen, was an den Abdrücken im Ackerboden und den zielgerichteten Trampelpfaden auf dem Acker deutlich ersichtlich ist, schien das Rotwild diese nicht zu kennen und versuchte, die Wildzäune an Ort und Stelle zu überspringen. Allen drei Tieren gelang dies zwar. Eines der Tiere geriet dabei jedoch offensichtlich in Panik, was sich an den Schäden des entsprechenden Zaunsegmentes ablesen lässt. Während zwei der drei Tiere nach dem Passieren der Hecken ihren Weg fortsetzten, schien das dritte Tier hier Verletzungen davongetragen zu haben. Es verendete westlich der Hecken auf dem Acker. Wir sind schockiert und sehr traurig!

Da diese neuen Heckenstrukturen insbesondere den Paarhufern in diesem kahlen und ausgeräumten Ackerareal einen großen Nutzen bringen werden, wenn sie erst einmal einen entsprechenden Wuchs erreicht haben und die Zäune abgebaut wurden, erscheint dieser Verlust des Tieres natürlich besonders traurig. Während uns die unmittelbar kontaktierten Fachleute zwar die Unerlässlichkeit der Wildschutzzäune um die jungen Heckpflanzen bestätigten und diesen traurigen Vorfall in Anbetracht des großen späteren Nutzens und der üblichen Wildschäden an Verkehrswegen relativierten, werden wir schnellstmöglich Schutzmaßnahmen gegen solche Vorfälle treffen. Zwei obere sächsische Behörden wurden noch am Sonntag über den Vorfall informiert und um Beratung über Erfahrungen zu wirksamen Schutzmaßnahmen gebeten.