Amphibien besiedeln das Areal

Amphibien prägten einst in besonderer Weise die Ökologie unserer Region. Ein dichtes Netz kleiner Gewässer (Auen, temporäre Tümpel in natürlichen Senken und kleine Gräben) boten einer Vielfalt unterschiedlicher Arten dieser Klasse ideale Habitate. Auch die für viele der Tiere typischen Wanderungen waren problemlos möglich, fanden sich doch in kürzestern Entfernung geeignete Gewässer in allen Himmelsrichtungen. Während die Melioration des Offenlandes bereits vor mindestens einem Jahrhundert große Teile des Lebensraumes zerstörte und Todeszonen für Amphibien schaffte, waren temporär flach gefluteten Waldgebiete noch lange Zeit Rückzugs- und Vermehrungsgebiet für einige Arten. Bis vor wenigen Jahrzehnten war dies noch Jahr für Jahr bei der Wanderung der Tiere über die Straßen im Bereich der Waldgebiete unübersehbar. Die aktive Entwässerung der Waldgebiete, die Trockenheit der letzten Jahre und diverse andere Faktoren haben jedoch auch die Populationen in diesem Raum massiv geschwächt. Aktiver Schutz, primär durch Erhaltung und Schaffung von geeignetem Lebensraum, ist nun dringend erforderlich, um diese Klasse in unserer Region zu unterstützen und damit auch den Lebensraum von Arten zu sichern, die von einem gesunden Amphibenbestand profitieren.

Im Rahmen des Projektes „Biotopbrücke Bieberach“ wurden verschiede Maßnahmen umgesetzt, um den Amphibien auf der Projektfläche wieder geeigneten Lebens- und Vermehrungsraum zu bieten. In diesem Jahr sind diesbeüglich erste große Erfolge zu verzeichnen. Verschiedene Arten konnten in den künstlichen Tümpeln und renaturierten Gräben gesichtet werden und haben sich dort vermehrt. So zeigten sich Erd- und Kreuzkröten, die noch vor wenigen Jahrzehnten sehr häufge Vertreter der Amphibien im Bereich der größen Röder waren. Die Vermehrung und Entwicklung der Grünfrösche in den künstlichen Tümpeln und Gräben war unüberhörbar und sehr gut beobachtbar.